Schon lange lache ich über die Bezeichnung „Fruchtleder“. Das klingt für mich einfach unglaublich lustig. Also gibt es heute nun ein Rezept für ein Mango-Fruchtleder mit Gewürztee – ein einfacher Snack der jede Etagere zur Kaffee- oder Teetafel aufhübscht.
Falls Ihr Euch fragt, was Fruchtleder eigentlich ist: langsam getrocknetes Fruchtpüree. Das ganze geht auch als Gemüseleder (fast noch witziger als Wort) oder als Mix aus Frucht- und Gemüsepüree.
Zu beachten gibt es nicht viel. Ihr könnt nach Herzenslust pure Sorten oder einen Mix herstellen. Das Frucht- oder Gemüsepüree sollte nicht mehr zu viel Wasser enthalten. Man nimmt also Obst oder Gemüse, das keinen zu hohen Wasseranteil hat (zum Beispiel Mango oder Karotten) oder man wird erst überschüssiges Wasser durch aufkochen los (wie aus Äpfeln -> Apfelmus). Wer auf das vorab Aufkochen keine Lust hat, auch in Ordnung – man muss dann einfach nur länger im Ofen trocknen. Es ist also unkompliziert.
Für dieses Rezept habe ich Mango aus der Dose verwendet. Die sind sehr aromatisch und weich und lassen sich zu einem feinen Püree mixen. Es ist überhaupt nicht nötig, irgendwas zu süßen – das Fruchtleder hat durch den Trocknungsprozess genug konzentrierten Fruchtzucker. Nun wird das Püree auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gestrichen (sehr dünn). Wer mag, kann jetzt noch verfeinern. Ich liebe es, auf das aufgestrichene Püree etwas Crunch und Würze zu geben. Das kann (wie bei mir eigentlich immer) Tee sein oder gefriergetrocknete Früchte, Gewürze und so weiter. Was immer Ihr draufstreut, sollte möglichst flach sein, damit Ihr später das Fruchtleder aufrollen könnt.
Nun beginnt die Wartezeit. Das Blech geht auf der kleinsten möglichen Temperatureinstellung in den Ofen (Umluft!) und trocknet mindestens 3 Stunden. Ab und zu öffne ich die Tür, um die Feuchtigkeit entweichen zu lassen oder Ihr steckt einen Löffel in die Backofentür. Wer einen Dörrautomaten hat, kann diesen natürlich dafür wunderbar verwenden.
Das Fruchtleder ist fertig, wenn die Oberfläche nicht mehr klebt. Also: Geduldig sein und wirklich erst dann aus dem Ofen holen, wenn es absolut trocken ist. Es fühlt sich wirklich an wie Leder. Die Ränder werden oft brüchig – man kann sie später einfach abschneiden und so knuspern.
Sobald das Fruchtleder fertig ist, legt Ihr es samt Backpapier auf den Tisch und schneidet es mit einem Pizzaroller oder einer Schere in schmale Streifen. Vorher noch die brüchigen Ränder entfernen. Dann rollt Ihr mit dem Backpapier kleine Rollen auf. Wer mag, kann die Rolle noch mit einem kleinen Band fixieren.
Ein Tipp: Falls Ihr zu vorsichtig wart, und das Fruchtleder ist nicht ledrig sondern knusprig, lasst das Ganze einfach etwas an der Luft stehen. Es wird nach einer Weile weicher und lässt sich dann aufrollen.
Man kann mit Fruchtleder auch tolle Deko für Torten oder Petit Fours herstellen. Ihr könnt es in eine beliebige Form schneiden oder etwas damit umwickeln. Bei meiner Meisterprüfung habe ich kleine Baumkuchen damit umwickelt – das war ein toller Schutz vor dem Austrocknen und sah einfach hübsch aus. Hier ein Foto davon:
Alles luftdicht verpackt aufbewahren und zeitnah vernaschen!
Viel Spaß beim Ausprobieren 🙂
Möglichst bald vernaschen. Es lohnt sich mehrere Bleche gleichzeitig vorzubereiten und zusammen im Ofen zu trocknen.Zutaten
Zubereitung
Notes